Für eine erfolgreiche Geldanlage sind Erfahrung und Marktkenntnisse entscheidend. Daneben sollte mich sich von Gier und Angst befreien, um vernünftig handeln zu können und Kardinalfehler zu vermeiden.
Im Vorfeld der Anlageentscheidung gibt es folgende Fragen zu klären: möchte ich das Geld kurzfristig parken oder es mittel- bis langfristig anlegen? Ist es bereits für einen bestimmten Verwendungszweck eingeplant? Darf die Geldanlage im Wert schwanken oder nicht?
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten der Geldanlage. Zum einen kann man Geld auf Tages- oder Festgeldkonten anlegen. Das macht Sinn, wenn man es kurzfristig parken möchte, weil man es jetzt oder in naher Zukunft für einen bestimmten Zweck verplant hat. Auch als Notgroschen ist insbesondere ein Tagesgeldkonto ratsam. Der Vorteil von Tages- bzw. Festgeldkonten ist, dass Ihr Geld dort keinen Wertschwankungen unterliegt, es also absolut gesehen niemals weniger wird. Der Nachteil ist die vergleichsweise niedrige Verzinsung. Zum anderen kann man Geld beispielsweise auf dem Kapitalmarkt, in Immobilien, Rohstoffe, Edelmetalle, Kunst, Wein oder Oldtimer investieren. Vor allem die Geldanlage auf dem Kapitalmarkt in Form von Wertpapieren ist dabei für Privatanleger besonders interessant. Zu beachten ist, dass die Anlage in Wertpapieren Schwankungen unterliegt, welche sich allerdings im Zeitverlauf relativieren. Deshalb ist hier ein mittel- bis langfristiger Anlagehorizont (mindestens 5 Jahre) sehr ratsam, wobei man Wertpapiere generell täglich verkaufen kann. Der Vorteil dieser Anlageform ist die Aussicht auf attraktive Renditen in Form von Zinsen und Dividenden.
Um eine realistische Erwartungshaltung herzustellen, möchte ich nochmals betonen, dass bei einer Anlage in Wertpapieren das investierte Geld in den meisten Fällen nicht stetig wächst. Mit Geduld und ruhiger Hand hat man jedoch eine sehr gute Chance auf eine lohnende Investition, was ja auch Sinn und Zweck jeder Geldanlage ist.
Jede Form der Geldanlage ist mit gewissen Risiken verbunden und um diese Risiken wirksam zu minimieren, ist eine sinnvolle Streuung der angelegten Gelder entscheidend. Allerdings sieht man in der Praxis immer wieder Fälle, in denen keine ausreichende Diversifikation vorhanden ist. Das dadurch entstehende Klumpenrisiko ist einer der Kardinalsfehler der Geldanlage.
Wie fast überall gibt es auch bei der Geldanlage einen klaren Zusammenhang zwischen Chancen auf der einen und Risiken auf der anderen Seite: wer eine höhere Rendite anstrebt, muss dafür bereit sein, höhere Risiken einzugehen.
Obwohl dieser Zusammenhang eigentlich auf der Hand liegt, schaffen es geschickte Verkäufer und Scharlatane immer wieder, Anleger mit hohen Renditen zu locken, ohne sie in Bezug auf die damit einher gehenden Risiken ehrlich zu informieren.
Ich habe es in der Praxis immer wieder erlebt, dass Anleger nicht nach den Kosten der empfohlenen Geldanlage fragen. Das ist ein teurer Fehler. Denn die anfänglichen und wiederkehrenden Kosten einer Geldanlage haben natürlich einen direkten Einfluss auf den Anlageerfolg.
Hinzu kommt, dass die meisten Anleger nicht wissen, welche Kosten in welcher Höhe angemessen oder überzogen bzw. unnötig sind, was sich wiederum Versicherungen und Banken zu Nutze machen.
Unter dem Strich können Anleger durch eine Kostenoptimierung und eine Vermeidung überflüssiger Kosten erhebliche einmalige und laufende Kosten einsparen.
Vor steuergetriebenen Anlagen kann ich Sie nur sehr stark warnen. Oft werden steuerliche Vorteile als Argument für eine bestimmte Empfehlung angeführt und das ist grob falsch! Denn eine Investition ist nur dann sinnvoll, wenn sie sich im Kern rentiert. Sollte zusätzlich noch ein steuerlicher Vorteil hinzukommen, ist dagegen nichts einzuwenden.
Sollte sich aber eine Investition nur wegen eines steuerlichen Vorteils rechnen, ist davor stark abzuraten. Schließlich können Steuergesetze – auch rückwirkend – geändert werden, was dann zu großen Problemen führen kann (Beispiel Medienfonds).